Durchfall bei Kindern: Ursachen

Zu den häufigsten Ursachen für Durchfall beim Kind zählen virale Infektionen. Insbesondere Rotaviren oder Noroviren sind häufige Auslöser. Darüber hinaus kann Durchfall auch als Nebenwirkung einer Antibiotika-Therapie auftreten. Anhaltende bzw. immer wiederkehrende Durchfälle können wiederum mit Grunderkrankungen bzw. Nahrungsmittelunverträglichkeiten zusammenhängen und sollten immer ärztlich abgeklärt werden.

Gut zu wissen: Gemäß § 34 Abs. 1 des Infektionsschutzgesetzes dürfen Kinder unter sechs Jahren keine Gemeinschaftseinrichtungen besuchen, wenn sie an einer infektiösen Durchfallerkrankung erkrankt sind. Erst 48 Stunden nach Abklingen der Symptome können z. B. Kindergarten, Kindertagesstätte oder Grundschule wieder aufgesucht werden.

Kinder: Durchfall häufig infektiös bedingt

Das Immunsystem von Kindern ist noch nicht vollständig ausgebildet, daher ist die Anfälligkeit für virale oder bakterielle Infektionen grundsätzlich erhöht. Tatsächlich sind es häufig Viren oder Bakterien (z. B. Salmonellen), die Durchfall bei Kindern auslösen. Seltener sind Pilze oder Parasiten im Spiel.

Zwei der häufigsten viralen Erreger möchten wir Ihnen hier vorstellen:

Rotaviren

Rotaviren gelten als Hauptursache für Durchfall bei Kindern unter 5 Jahren weltweit.1 Tatsächlich sind über 70 Prozent aller Durchfallerkrankungen bei Kindern auf eine Rotavirus-Infektion zurückzuführen. Laut Robert-Koch-Institut (RKI) sind Rotaviren im Jahr 2009 in 61 Prozent der Fälle für Durchfall bei Kindern im Alter von bis zu 5 Jahren verantwortlich. Der Name Rotavirus ist auf die lateinische Bedeutung von Rota zurückzuführen – Rad. Tatsächlich erinnert das Virus unter dem Mikroskop an ein Rad mit Speichen.

Hier finden Sie die wichtigsten Fakten zu Rotaviren im Überblick:

  • Altersgipfel: zwischen 6 Monaten und 2 Jahren
  • Gehäuftes Auftreten in der Zeit von Februar bis April
  • Hohe Ansteckungsgefahr – bereits 10 Virus-Partikel reichen für eine Infektion aus!
  • Übertragung z. B. durch kontaminiertes Wasser oder Speisen, Gegenstände, Griffe, Spielzeug
  • Meist gehäufte Rotaviren-Ausbrüche in Schulen oder Kindergärten
  • Inkubationszeit: 1-3 Tage (Zeit von der Ansteckung bis zum Ausbruch der Erkrankung)
  • Krankheitsdauer: 2-6 Tage
  • Ansteckungsgefahr ca. 8 Tage lang
  • Schutzimpfung gegen Rotaviren (Schluckimpfung) für alle Säuglinge unter 6 Monaten von der STIKO empfohlen

Erfahren Sie hier mehr über die Symptome einer Rotavirus-Infektion.

Mehr zur Schluckimpfung gegen Rotaviren lesen Sie hier.

Norovirus

Auch der Norovirus zählt zu den gefürchteten Auslösern für eine „Magen-Darm-Grippe“ bei Kindern. Der Name geht auf die erstmalige Beschreibung eines Ausbruchs in Norwalk (USA, Ohio) im Jahr 1968 zurück.

  • Gehäuftes Auftreten in den Wintermonaten
  • Hohe Ansteckungsgefahr – bereits 10-100 Virus-Partikel sind für eine Infektion ausreichend
  • Übertragung fäkal-oral (ausgeschiedene Erreger werden unbeabsichtigt über den Mund aufgenommen, z. B. durch mangelnde Hygiene, verunreinigtesTrinkwasser oder kontaminierte Lebensmittel)
  • Inkubationszeit 6 bis 50 Stunden (Zeit von der Ansteckung bis zum Ausbruch der Erkrankung)
  • Typisch ist anfänglich plötzliches, schwallartiges Erbrechen
  • Krankheitsdauer 1 bis 3 Tage
  • Ansteckungsgefahr etwa 7 bis 14 Tage nach der akuten Erkrankung
  • Hält sich hartnäckig auf Gegenständen oder Lebensmitteln

Erfahren Sie hier mehr über die Symptome einer Norovirus-Infektion.

Darüber hinaus kann auch eine Infektion mit dem Adenovirus für Kinder-Durchfall verantwortlich sein.

Fest steht: Wenn Kinder unter 2 Jahren Durchfall haben, ist grundsätzlich ein Arzt aufzusuchen. Auch bei anhaltenden oder wiederkehrenden Durchfällen ist ein Arztbesuch zur Abklärung der Ursachen wichtig.

Weitere Ursachen für Durchfall bei Kindern

Neben viralen Infektionen können weitere Auslöser für Durchfall beim Kind in Frage kommen:

  • Infektion mit Bakterien (E. coli)
  • Ernährung (z. B. abführend wirkende Fruchtsäfte, ballaststoffreiche Ernährung)
  • Probleme beim Abstillen (Abstilldyspepsie)
  • Einnahme von Antibiotika (Antibiotika-assoziierte Diarrhö)
  • Nahrungsmittelunverträglichkeiten (z. B. Milchzuckerunverträglichkeit)
  • Nahrungsmittelallergie (z. B. Allergie auf Kuhmilch)
  • Grunderkrankungen wie zum Beispiel Morbus Crohn

Kinder & Durchfall:
Auslöser im Überblick

Infektion mit Viren (z. B. Noroviren, Rotaviren) Infektion mit Bakterien (z. B. E. coli Bakterien, Salmonellen) Infektion mit Pilzen oder Parasiten) Ernährung (z. B. ballaststoffreiche Ernährung) Nebenwirkung einer Antibiotika-Therapie (AAD) Nahrungsmittelunverträglichkeit (z. B. Laktoseintoleranz) Grunderkrankung (z. B. Morbus Crohn)

Toddler´s Diarrhea
(Krabbler-Durchfälle)

Beginn: Im Alter von 6-36 Monaten Erhöhte Stuhlfrequenz (2-10 Mal am Tag) mit flüssig-breiigen, grünlichen, übelriechenden Stühlen Durchfall nimmt im Laufe des Tages zu, kein Durchfall in der Nacht Keine weiteren Beschwerden, keine beeinträchtigte Entwicklung, gutes Trinkverhalten Ggf. Verstärkung durch bestimmte Nahrungsmittel (z. B. Fruchtsäfte, zu heiße oder zu kalte Speisen)
Tipp: Probiotika, wie sie sowohl in Perenterol® forte als auch in Perenterol® Junior enthalten sind, gelten als wirksames Mittel gegen Durchfall. Nach Absprache mit einem Arzt kann Perenterol® Junior bereits als Medikament gegen Durchfall bei Babys ab 6 Monaten verwendet werden.

1 Robert Koch Institut: Epidemiologisches Bulletin. 2. September 2013/ Nr. 35

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